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„In einem halben Jahr lachst du darüber“, sage ich zu meiner Freundin Billa, die sich noch enger in die Kuscheldecke einwickelt und erneut nach einem Papiertaschentuch greift, um ihre Tränen zu trocknen. Wir sitzen nebeneinander auf dem Sofa. Es ist schon ganz schön schummrig, dennoch hat keine von uns beiden das Bedürfnis, das Licht anzumachen, das würde unser vertrautes Gespräch nur stören.

„Und wenn ich in einem halben Jahr in einem neuem Schlamassel stecke? Was dann?? Dann komme ich ja überhaupt nicht mehr zum Lachen! Irgendwie muss ich da schneller durch“, schnieft sie, „sag, wo ist die Abkürzung in dem ganzen Gefühlschaos?“

Daily Musings: Gefangen

Ich betrachte meine Worte genauer und finde in ihnen nichts anderes als mich selbst – gefangen zwischen Rosen und Dornen.

Anne Sexton

Gefangen fühle ich mich momentan auch – nämlich in dem Anfangssatz zum Schreibprojekt und den vielen Ideen, die ich dazu habe. Einige von euch sind schon längst fertig mit der Januargeschichte und posten das voller Stolz. Ihr sprecht vom Klöppeln und Häkeln der Geschichten und dem Feinschliff. Oh je! Bei mir fallen momentan noch die Maschen in jeder Reihe – aufribbeln und neu stricken… Ein bisschen Zeit ist ja noch, denn es soll nicht heißen:

TEXT! Donna schreibt nicht

Momentaufnahme: Ein Wunsch

Wenn ich gefragt werde, was ich mir wünsche, dann fällt mir spontan nie etwas ein.

Aber in letzter Zeit keimt da doch in mir etwas, was ich kaum auszusprechen wage: Ich wünsche mir ein LapTop der Firma MIELE, mit der ich nur gute Erfahrungen gemacht habe. Meine Waschmaschine funktionierte zuverlässig 16! Jahre lang – es gab keine Abstürze, die eingestellten Programme liefen störungsfrei, Updates waren nicht erforderlich, auch musste nicht jährlich ein Security-Programm installiert werden, das unter Umständen den reibungslosen Ablauf des Wollwaschganges oder der Buntwäsche bei 60° gefährdete. Alles war so einfach, es funktionierte perfekt auf wundersame Weise.

Ja, und so einen Laptop oder PC, den wünsche ich mir!

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Schon von weitem kann ich die Ausstrahlung deines Lachens spüren, und mein Herz weiß, du bist da. Aber der Ärger, der in mir ist, entfernt mich von dir.

Deidra Sarault

Kennt ihr so eine Situation? Ja, da muss man sich entscheiden – hört man auf das Herz und auf die Ausstrahlung des Lachens oder macht der Ärger in uns alles zunichte? Schwierig! Lassen wir heute auf jeden Falll das Herz gewinnen!!!

Momentaufnahme: Sie redet

Sie redet und redet und redet.

Sie redet am liebsten über andere Leute.

Sie ist nicht neugierig, sie will nur alles wissen.

Sie lässt keine Gelegenheit aus, Menschen auszufragen. Sie ist regelrecht verstimmt, wenn Informationen nur spärlich fließen.

Sie ist häufig unterwegs, mindestens drei Mal täglich bringt sie Müll weg, holt etwas aus dem Auto oder bringt es hin. Die Gartenarbeiten erledigt sie gezielt zu Zeiten, wenn Menschen von der Arbeit kommen, immer bemüht, Gesprächspartner abzupassen, festzuhalten, aufzuhalten.

Sie ist eine scharfe Beobachterin und hat ein gutes Gedächtnis. Sie kennt viele Menschen besser als sie sich selbst kennen. Bräuchte man ein Alibi, so müsste man sie nur fragen: „Weißt du, ob ich am Abend des soundsovielten mit dem Auto weg war? Wann war ich wieder zu Hause?“ Sie weiß es mit Sicherheit, denn den Parkplatz vor dem Haus hat sie unter Kontrolle.

Sie hat auch die gesamte Müllentsorgung im Blick. Bemerkungen wie: „Hast du deine alten Hausschuhe jetzt endlich entsorgt?“ oder „Neulich war Restmüll in deiner Bio-Tonne!“ lassen darauf schließen.

Sie ist besonders darauf aus, bei den Nachbarn Blumen zu gießen, zu lüften und den Briefkasten zu leeren, während diese im Urlaub weilen. Sie genießt es unendlich, in fremden Wohnungen zu stöbern, würde das natürlich niemals zugeben, aber durch die eine oder andere unbedachte Äußerung hat sie sich selbst verraten.

Sie duldet nicht jeden im Haus. „Diese Trulla wollen wir hier nicht haben!“, sagte sie, als ein Mitbewohner mit seiner neuen Freundin ankam. „Aber sie tun sich vielleicht unendlich gut“, nahm ich die beiden in Schutz. „Das interessiert mich nicht“, war ihre prompte Antwort.

Sie interessiert sich aber sonst für alles. Wer? Wann? Mit wem? Wie lange? Wie oft? Familienverhältnisse. Krankheiten. Einkommensverhältnisse. Feiern. Erbschaftsangelegenheiten. Gerüchte. Prognosen. Das ganze Lebensspektrum.

Sie kennt das Leben. „Mir kann man nichts vormachen“, sagt sie häufig.

Sie erhält bedingungslosen Rückhalt und Non-Stopp-Bestätigung durch ihren Mann, dessen Sprachvermögen im Laufe von 40 Ehejahren regrediert ist gegen Null. Ein stummes Nicken reicht ihr aber völlig, eine Bewegung, die ihm sehr vertraut ist und die er automatisiert hat.

Zurück zum Alltag

Endlich sind all die Feiertage vorbei. Schön war’s und anstrengend. Eine Wohltat, die Weihnachtsdeko wieder wegzupacken und die letzten Kekse zum Frühstück zu verputzen. Genuss mit Reue. Egal, Frauenzeitschriften werden wie jedes Jahr diverse Speckweg-Diäten anbieten. In den Kaufhäusern gleich die Vorbereitung auf das nächste Event – Karnevalsartikel.

Man braucht keinen Kalender, wenn man regelmäßig einkaufen geht. Aha, es muss Ende August sein, weiß ich dann beim Anblick der ersten Stollen und Lebkuchen – in vier Monaten wird wieder Weihnachten sein.

Jetzt aber erst mal die acht Monate ‚Weihnachtsfrei‘ genießen – nein, nicht ganz, es sind streng genommen nur sieben. Im letzten Jahr verramschte  DEP*T noch bis Ende Januar Glittersterne, Engelchen und Christmas-Flitter.

Klappentext: Wo finden wir das Leben? In wilden Exzessen oder dem beschaulichen Alltag? Pippa Lee hat alles erlebt: Familienglück und Abstürze in den Bars von Manhattan. Rebecca Miller erzählt ohne Pathos, sehr einfühlsam von unseren Sehnsüchten und zerplatzten Träumen, von der Suche nach dem Glück und dem richtigen Leben – wir haben ja nur eins.

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„Ich bin wie einer von den Gebrauchtwagen, die in einen schrecklichen Unfall verwickelt waren. Äußerlich sehen sie total gut aus, doch die Achse ist verzogen.“

Das sagt Pippa zu ihrer besten Freundin zu einem Zeitpunkt, als sie noch nichts von ihrem Geheimnis weiß. Als sie es lüftet, stürzt eine Welt zusammen, eine Welt, in der sie vielleicht aufgehört hatte, ihren Mann zu lieben, ohne es zu merken.

Dies ist ein brillantes Buch – es kommt nicht leise daher, sondern laut. Es rüttelt an unserem eigenen Leben – und wer will, darf gerne darüber nachdenken. „Was würdest du an dir ändern, wenn du könntest?“, fragt Pippa Sam.

Was wollen wir ändern? Spüren wir nicht vielleicht schon lange, dass wir etwas verändern müssen?

Pippa Lee   Rebecca Miller   S.Fischer Verlag   ISBN: 978-3-10-049012-4

So erlebten sie die langsame und unsichtbare wechselseitige Durchdringung ihrer Welten, wie zwei Sterne, die sich in immer kürzeren Umlaufbahnen um eine gemeinsame Himmelsachse drehen und denen es offenbar bestimmt ist, an irgendeiner Stelle von Raum und Zeit miteinander zu verschmelzen.

Aus: Die Einsamkeit der Primzahlen von Paolo Giordano – Karl Blessing Verlag – München 2009 – S.187

Happy New Year

Ein unverbrauchtes neues Jahr liegt vor uns – wie werden wir es nutzen?  – Machen wir weiter in unserem Trott? Wollen wir etwas verändern? Etwas zum Guten wenden vielleicht??
Allen  Lesern und Leserinnen wünsche ich gute Entscheidungen, die mehr Liebe, Glück und Zufriedenheit in ihr Leben bringen.

Über die Rennerei

Sieh deine Getriebenheit mit Gelassenheit an,
Und du erkennst die Nutzlosigkeit der ganzen Rennerei.
Lass alle Sorgen in innerer Stille los,
Und du merkst, wie im Genuss dieser Stille
alles andere unwichtig wird.

Hung Ying-Ming

Sanfte Landung…

Allen Leserinnen und Lesern

und besonders

den Autorinnen und Autoren

des Schreibprojektes

wünsche ich eine sanfte Landung

in das Neue Jahr,

das viele positive Momente

und Erfahrungen für euch bereithalten soll.


Wenn ich es nicht mehr schaffen sollte,

bei jedem einzelnen vorbeizuschauen, seht es mir bitte nach.

Wir lesen uns in 2010…

Herzliche Grüße – Donna

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