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Daily Musings: Der Seufzer

Angeregt durch QUERSATZEIN (s. Blogroll)…

Der Seufzer

Ein Seufzer lief Schlittschuh auf nächtlichem Eis
und träumte von Liebe und Freude.
Es war an dem Stadtwall, und scheeweiß
glänzten die Stadtwallgebäude.

Der Seufzer dacht‘ an ein Maidelein
und blieb erglühend stehen.
Da schmolz die Eisbahn unter ihm –
und er sank – und ward nimmer gesehen.

Christian Morgenstern

Irgendwie bleibe ich bei den leckeren und süßen Wörtern hängen –  kein Wunder, wenn das Unbewusste voll Kuchen ist und bei Wildgans (siehe Blogroll) das ‚Gefallwort‘ KIRSCHSTREUSEL auf der Liste steht.

Also, diese besonderen Gebäckstücke bestehen aus dem Plunderteig, das ist ein Hefeteig, der durch spezielles Einarbeiten von Fett beim Backen „plundert“ – er geht besonders stark auf ähnlich wie Blätterteig. Den Teig hätten wir abgehandelt, jetzt kommen wir zu den Füllungen – und da gibt es diverse: Nuss, Frucht, Quark, Pudding, Mohn,Marzipan – mehr fällt mir spontan nicht ein. Aber die Formenvielfalt ist noch zu erwähnen – Plundertaschen, Plunderschnecken, Plunderbrezeln… Und von der Konsistenz her dürfen sie für meinen Geschmack ruhig sehr saftig sein – einige Plunderteilchen-Liebhaber mögen es sogar gerne etwas matschig.

Am besten schmecken diese kleinen Sorgenvertreiber frisch vom Bäcker, gleich verzehrt mit einem Becher Kaffee am Stehtisch neben dem Verkaufstresen – so zum Frühstück oder als zweites Frühstück oder als Mittagssnack oder Nachmittagsbelohnung oder…

Das ist ja noch harmlos, wenn jemand so ganz nett und ein wenig naiv redet und redet und… – den Wortschwall kaum unter Kontrolle hat und alles was gedacht wird, sofort sprachlich umsetzt. Ja, mit einem Plappermäulchen kann man leben, obwohl es nicht immer leicht ist, sich aus der Plapperei herauszuziehen, wo das Mäulchen doch fast wie von selbst auf und zu geht und dem Gegenüber kaum Gelegenheit lässt, sich an einem wirklichen Gespräch zu beteiligen. Das Plappermäulchen ist also ein hauptsachlich monologisierender Mensch, der fremde Redeanteile nur bedingt zulässt.

Momentaufnahme: Klassenfahrt

Sie hat sich eingeschlossen in dem Duschbad und lässt niemanden rein. Sie telefoniert und weint – beides gleich heftig. Ihre Freundinnen sind ratlos, aber sie wissen: Beziehungen können ganz schön kompliziert sein. „Er ist feige“, sagt die eine, „er hat das geplant“, die andere.

Sie ist 16 Jahre alt, ihr Freund hat an diesem Abend Schluss gemacht nach genau sechs Monaten. Es gibt noch so viel zu reden, zu klären, zu verstehen… 300 Kilometer trennen sie voneinander, das Telefon ist die einzige Verbindung zwischen ihnen, sie will ihn festhalten mit Worten, er will auflegen wieder und wieder.

Irgendwann ist das Gespräch beendet, nicht aber die Tränenflut. Liebevoll wird sie von ihren Zimmergenossinnen aufgefangen. Die ganz Nacht hört man sie sprechen, leise und behutsam. Da leisten die Mädchen ganze therapeutische Arbeit.

Sie ist 16 Jahre alt und sie sagt: „Es tut so weh, so verdammt weh.“

Wieder da!

Da wollte ich mich in eine Stadt verlieben, aber das Wetter spielte so gar nicht mit…

Dennoch: BERLIN ist eine Reise wert – und beim nächsten Mal ist es dann eben Liebe auf den zweiten Blick.

Die Autorenliste zum Schreibprojekt im Februar wird erfreulicherweise immer länger, so dass wir bestimmt wieder viele Geschichten lesen können.

Und sonst? Schnneregen, Schneematsch, Glatteis, es wintert nicht schlecht. Passt gut auf euch auf!

LG – Donna

Unterwegs

Bin ein bisschen unterwegs zum Momente sammeln…

Bis ganz bald!

Herzliche Grüße – Donna

Seit mehreren Wochen schon hatte ich beobachtet, dass Gillian sich verändert hatte. Sie wirkte traurig, in sich gekehrt und beteiligte sich nicht wie sonst am Unterricht. „Och nö, alles in Ordnung“, sagte sie, als ich sie ganz direkt ansprach auf ihr Verhalten.

Mit dem Mädchen stimmt etwas nicht! – Ich wollte das weiterhin dezent verfolgen.

Aber irgendwie wollte Gillian dann wenige Tage später doch, dass ich mehr erfuhr über ihre neue Lebenssituation. Es schien so, dass sie nur noch etwas Zeit brauchte und einen indirekten Weg fand, sich mitzuteilen.

Nach der Stunde, in der wir bezüglich der anstehenden Klassenfahrt die letzten Dinge besprochen hatten, kam sie zu mir. „Nicht dass Sie sich wundern, in die Liste der Notfall- Telefonnummern, unter der unsere Eltern zu erreichen sind, stehen jeweils zwei Nummern. Meine Eltern haben sich entschieden, getrennte Wege zu gehen…“  Tränen standen in ihren Augen. „Gillian, das tut mir Leid, es tut sehr weh, brauchst du Hilfe?“ – „Nein“, antwortete sie etwas zögernd, „aber Mama, die kommt damit gar nicht klar, die geht auch nicht ans Telefon… seit Papa ausgezogen ist…“

Multitalent RENATE BLAES

Ihr kennt Renate, sie hat die Dezembergeschichte von Karin Greiner vorgelesen.

Heute könnt ihr euch ihre zauberhafte Diashow „Winter“ anschauen. Die Winterimpressionen am Ammersee haben der Online-Redaktion der „Augsburger Allgemeinen Zeitung“ so gut gefallen, dass sie sie bei ihren Videos aufgenommen hat.

Klickt einfach hier. Viel Spaß!

Ein herzliches Dankeschön an Renate!

Dadurch, dass man sich über eine Person oder eine Sache ärgert, entsteht eine starke emotionale Bindung an sie, ein Band, das härter ist als Stahl.

Catherine Ponder

Nun, das ist manchmal gar nicht so einfach, sich nicht zu ärgern. Manche machen ihrem Ärger Luft, manche fressen ihn in sich hinein – und einige, ganz wenige haben sich das Ärgern ganz abgewöhnt – sie sollen sehr glücklich sein damit…

Endlich habe ich die philosophische Reise begonnen, auf die mich Richard David Precht in seinem Bestseller „Wer bin ich – und wenn ja, wieviele?“ einlädt. Zugegeben, ich bin ein wenig spät dran – andere sind schon längst fertig mit dieser aufschlussreichen Lektüre…

Hier nun ein kleiner Auszug, weil es ja in meinen Geschichten des Öfteren emotional und/oder gefühlsmäßig zugeht.

Neurobiologen haben sich angewöhnt, zwischen Emotionen und Gefühlen zu unterscheiden.

Unter Emotionen verstehen die Hirnforscher das komplexe Zusammenspiel von chemischen und neuronalen Reaktionen. Sie bilden bestimmte Muster und sehen bei Menschen und Tieren oft sehr ähnlich aus. Emotionen sind ziemlich stereotype und automatische Vorgänge. Gefühle dagegen sind eine viel kompliziertere Sache, bei der immer eine ordentliche Portion Bewusstsein mit ins Spiel kommt. Gefühle kann man zum Beispiel verstecken, man kann versuchen, sie sich nicht anmerken zu lassen. Bei Emotionen geht das schlecht, weil ich keinen kontrollierenden Einfluss auf sie ausübe. Gefühle sind eine spezielle Mixtur aus Emotionen und Vorstellungen. Sie haben etwas sehr Persönliches und finden quasi im inneren privaten Raum statt. Mit den Eidechsen, Elstern, Fledermäusen teilen wir Hunger und Fluchtreflexe, aber unseren Liebeskummer, unsere Nostalgie und unsere Schwermut eher nicht.

Aus: Richard David Precht   –   Wer bin ich – und wenn ja, wieviele?   –   Goldmann Verlag München Jahreszahl?  –   24. Auflage

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