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Die merkwürdigsten Menschen können Liebe auslösen. Ein Mann kann ein zittriger Urgroßvater sein und noch immer ein fremdes Mädchen lieben, das er eines Nachmittags vor zwanzig Jahren in den Straßen sah. Der Prediger kann eine Gefallene lieben. Der Geliebte kann treulos sein, kann fettige Haare haben oder schlechte Gewohnheiten, ja, und der Liebende mag das alles so deutlich wie alle anderen Menschen erkennen, doch das berührt das Wachstum der Liebe nicht im geringsten. Eine höchst mittelmäßig Person kann Gegenstand einer Liebe sein, die so wild und außerordentlich und schön wie die Giftlilie im Sumpf ist. Ein guter Mensch kann eine heftige und erniedrigende Liebe auslösen, und ein stammelnder Irrer kann in einer anderen Seele ein zartes und schlichtes Glück hervorrufen. Deshalb gelten Wert und Eigenart einer Liebe einzig vom Liebenden her.

Carson McCullers

Prinz: „Du besitzt die Sterne?“

Geschäftsmann: „Ja.“

Prinz: „Und was hast du davon, die Sterne zu besitzen?“

Geschäftsmann: „Das macht mich reich.“

Prinz. „Und was hast du vom Reichsein?“

Geschäftsmann: „Weitere Sterne kaufen, wenn jemand welche findet.“

Prinz: „Wie kann man die Sterne besitzen?“

Aus: Der kleine Prinz von Antoine de Saint Exupéry

Daily Musings: Komplimente

Komplimente sind uns allen so wichtig, dass wir einander Komplimente machen, nur um selbst welche zu bekommen.

Marjorie Bowen

Diese kleine Episode gehört in die Rubrik „Große Ohren – Mitgehörtes“.

„Nee, richtig leiden konnte ich den schon vor dreißig Jahren nicht…“, sagt sie, „wie meine Cousine den da anschleppte zum Geburtstag unserer Tante… Das war damals nämlich immer ganz schön, mit der ganzen Familie um den Kaffeetisch, die vielen Torten und ein Schnäpschen oder Likörchen gab’s da auch. Aber der, der saugte sich vor unseren Augen an ihr fest und ließ nur von ihr, wenn er sich das eine um das andere Kuchenstück reinschaufelte. Wo der das nur lassen konnte… Als alle fertig waren, schnappte er sicht die Platte mit dem Obstkuchen, fragte, ob noch jemand etwas wolle, kratzte die restliche Schlagsahne aus der Schale, hat die über den gesamten Kuchen verteilt, nahm dann seine Kuchengabel und aß alles auf, direkt von der Platte! So was macht man doch nicht! Überleg mal, der war das erste Mal bei uns! Unglaublich! Und damals dachte ich schon, mit dem stimmt doch was nicht. Naja, die beiden haben dann ziemlich schnell geheiratet. Und damals, da habe ich schon gesagt, wenn das mal gut geht, der hat sie ja gar nicht mehr losgelassen. Man konnte überhaupt kein Wort mehr mit ihr reden, ohne dass er dabei war. Nee, das gute Verhältnis zu meiner Cousine, das konnte ich knicken. Schade eigentlich. Aber immerhin, silberne Hochzeit haben sie gefeiert – letztes Jahr. Da war ich aber gar nicht eingeladen, wir hatten die ganzen Jahre über kaum noch Kontakt, und das war mir auch ganz recht so. Nee, man muss gar nicht dabei gewesen sein, man kriegt auch so jede Menge mit. Die Trudi nämlich, die war auf der Feier, und die hat gesagt, du, da ist was im Busch, das geht nicht mehr lange gut, das kannst du mir glauben, Glück sieht anders aus, ich gebe denen noch höchstens ein bis zwei Jahre, dann sind die auch auseinander, ich habe das im Gefühl, ehrlich. Und Recht hat sie gehabt, die Trudi, das hat noch nicht mal ein Jahr gedauert und Peng, da kommt das doch tatsächlich raus, dass er schon seit zweieinhalb Jahren eine Andere hat, gleich in der Nachbarschaft, nur 300 Meter weiter. Als ich das erfuhr, da dachte ich, da rufe ich an, meine Cousine braucht mich jetzt. Die muss das doch alles loswerden. Und da haben wir über eine Stunde gequatscht so wie früher. Keine Chance hat sie gehabt. Vor vollendete Tatsachen hat er sie gestellt, dieses Ansaug-Kuchenmonster. Ist einfach ausgezogen mit Sack und Pack über die Straße, sogar sein Name steht schon an der Wohnungstür. Und jetzt kommt’s, man kann das nicht begreifen: Sie will ihn zurück! Ehrlich!“

Momentaufnahme: Not-Ehrgeiz

Deutschunterricht – Klasse 7

Schülerin: „Da entwickelt das Mädchen so etwas wie Not-Ehrgeiz.“

Mitschüler: „Was ist das denn – Not-Ehrgeiz?“

Schülerin: „Also, in der Geschichte üben doch alle irgendwie Druck aus auf das Mädchen – die Eltern, der Bruder, der Trainer, der Sponsor… alle wollen, dass das Mädchen eine gute Sportlerin ist – und weil sie diesen Erwartungen entsprechen will und niemanden enttäuschen will, entwickelt sie dann Not-Ehrgeiz – verstehst du? Dieser Ehrgeiz kommt nicht aus ihr selbst heraus…

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Ehrgeizig sein, weil andere es erwarten… Wie lange kann man das aufrechterhalten? Den Erwartungen anderer in hohem Maße zu entsprechen – dabei verliert man sich selbst über kurz oder lang.

„Jetzt quatschen Sie mich mal nicht so schräg von der Seite an! Nur weil ich hier auf so einem billigen Außenplatz sitze, haben Sie noch lange nicht das Recht dazu!“

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„Jetzt quatschen (1*) Sie (2*) mich (3*) mal nicht so schräg von der Seite (4*) an! Nur weil ich hier auf so einem billigen Außenplatz (5*) sitze, haben Sie noch lange nicht das Recht (6*) dazu!“

1* –  Anquatschen? Wie umgangssprachlich! Wie kann man eine höfliche Aufforderung bezüglich einer Einordnung in eine literarische Epoche (heißer Tipp: Sturm und Drang!) so missverstehen? Ist da jemand gestört worden in ganz anderen Gedankengängen – oder handelt es sich schlicht um Unvermögen?

2* – Lehrerin.

3* – Schülerin – Deutsch LK 13

4* – Räumlich von der Lehrerin aus gesehen: schräg von der Seite – richtig!

5* – Billig? Will da jemand sein Engagement im Unterricht selbstkritisch beurteilen? Von jedem Platz aus in diesem Klassenzimmer ist es jederzeit möglich, sich qualifiziert am Unterricht zu beteiligen.

6* – Das Recht ist ausnahmsweise auf Seiten der Lehrerin. Sie ist durchaus berechtigt, auch Schüler, die sich nicht melden, aufzurufen, um auch sie aktiv am Unterrichtsgeschehen teilhaben zu lassen.

Ein herzliches Dankeschön an dich, liebe Bigi!

Da hast du wirklich ein Sonnenstrahlen-Lächeln in mein Gesicht und in mein Herz gezaubert!

DANKE!

Du bist die längste Zeit meine Freundin gewesen!

Bin deiner Empfehlung gefolgt und habe das neue Produkt “CHONOKA” – Chocolata non Kaloria getestet und muss gestehen, dass ich mittlerweile süchtig bin!! Du hast immer gesagt, dass das kalorienfreie Schokolade sei – oder? Als ich bemerkte, wie täuschend echt auch die Mandelstückchen schmecken, sprachst du von Nachbildungen aus essbarem Kunststoffgranulat – ebenfalls zuverlässig kalorienfrei und verdauungsfördernd. Sofort setzte ich den Activia-Joghurt ab – und nun das: Obstipation und bedenkliche Kleiderverengung. Irgendetwas stimmt hier nicht!!! Du so schlank und ich so schokoladenselig fett und träge aufgebläht.

Du falsche Schlange!

Daily Musings: Traurigkeit

In dem „Märchen von der Traurigkeit“  von Inge Wuthe spricht die  ‚Traurigkeit‘  zur  ‚Hoffnung‘ :

„Und dabei will ich den Menschen doch nur helfen. Wenn ich ganz nah bei ihnen bin, können sie sich selbst begegnen. Ich helfe ihnen, ein Nest zu bauen, um ihre Wunden zu pflegen. Wer traurig ist, hat eine besonders dünne Haut. Manches Leid bricht wieder auf wie eine schlecht verheilte Wunde, und das tut sehr weh. Aber nur, wer die Trauer zulässt und all die ungeweinten Tränen weint, kann seine Wunden wirklich heilen. Doch die Menschen wollen gar nicht, dass ich ihnen dabei helfe. Statt dessen schminken sie sich ein grelles Lachen über ihre Narben. Oder sie legen sich einen dicken Panzer aus Bitterkeit zu.“

Aus: Alle Farben dieser Welt   Ein Märchenbuch   Lucy Körner Verlag   Fellbach 1995

Man braucht nur eine Insel

allein im weiten Meer.

Man braucht nur einen Menschen,

den aber braucht man sehr.

Mascha Kaléko (1907 – 1975)

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