Momentaufnahme: Schreibideen
3. April 2010 von Donna
Wie das alles weitergehen wird mit Heinz Werner und Sibylle? Das weiß ich selbst noch nicht – ich sehe es als spontanunperfektes Schreibexperiment.
Die besten Ideen habe ich unter der Dusche oder am Küchentresen – oder beim Korrigieren, wenn der genervte Geist sich rausziehen will aus verschlungenen Schülergedanken und gewagten Behauptungen, deren Ursprung von immensem Nichtwissen zeugen.
Vorgestern ganz anders: Die Friseurin meines Vertrauens ist erkrankt und eine ganz junge neue Kollegin verspricht mir hoch und heilig, mich ebenso fachkundig und kompetent zu bedienen. Kaum dass wir uns einig geworden sind – ein bisschen hier, ein bisschen da, und da auf keinen Fall zuviel abschnippeln – beginnt sie ein recht vertrauliches Gespräch mit dem verheißungsvollen Satz: „Ich bin ja so aufgeregt!“ Keine Sekunde brauche ich, um mir bewusst zu machen, dass sich diese Aussage mit Sicherheit nicht auf die bevorstehende Haarschneide-Aktion bezieht. Ich bin beruhigt, denn mit einer aufgeregten Frisur möchte ich den Laden wirklich nicht verlassen. Ehrliches mitmenschliches Interesse zeigend, frage ich „Warum?“ und gebe mein stilles Einverständnis ihrem Bedürfnis nach Mitteilung zu lauschen, wobei meine Redeanteile – wie sich später herausstellen wird – auf ein Minimum reduziert sind. Ja, wenn das Herz voll ist…
Ihr Herz ist übervoll und sie erzählt, dass sie über Ostern zu ihrem Freund nach Recklinghausen fährt – Fernbeziehung – sie haben sich seit drei Wochen nicht gesehen – haben sich Anfang des Jahres über das Internet kennen gelernt – war aufregend – ging dann aber ganz schnell – das erste Treffen live und in Farbe zum Dahinschmelzen schön – alle Einzelheiten detailgetreu – wie sie da in Recklinghausen auf dem Parkplatz standen und sie langsam aufeinander zugingen, dann immer schneller, sich umarmten und küssten – da war alles klar – das passt, das stimmt – sie bleiben zusammen… – und jetzt über Ostern – vier ganze Tage – so ein Glück – LiebesGlück!
Aber ich habe auch Glück – der Schnitt ist gelungen – und mit glücklichen Haaren und um eine kleine Geschichte reicher fahre ich nach Hause. – Mooooment! – Sibylle! Heinz Werner! Na wartet, macht euch auf was gefasst! Wie wär’s mit einer Internetliebe? Wer von euch beiden wird es wagen???