Momentaufnahme: Feuchte Literaturgebiete
8. April 2010 von Donna
Gestern schrieb ich über den klassischen verstaubten Literaturunterricht.
Dazu fällt mir noch ein: Manchmal kommen sogar Lektürevorschläge von Schülern. „Können wir „Feuchtgebiete“ lesen?“
„Gerne“, sage ich prompt und viele (erstaunlich, wie gut sie sich auskennen!) schauen mich erwartungsvoll an. „Wir lesen das unter der Bedingung, dass Sie jede Szene detailgetreu im Unterricht nachspielen.“
Stille. Dann verschämtes Lachen.
Ich habe das Buch nicht gelesen, habe nur davon gehört, sehe das Cover vor mir, die Platzierung auf der Bestsellerliste, die Bücherstapel in den Buchhandlungen, den Medienrummel um die Autorin. Ältere Fräuleins lassen sich das Buch beim Kauf als Geschenk einpacken, dass ja niemand annehmen kann, sie würden es selbst lesen.
Nö, so modern bin ich dann doch wieder nicht. Und ob alles, was gedruckt ist, als Literatur zu bezeichnen ist, das wage ich zu bezweifeln…