Daily Musings: Die violette Stunde
25. November 2009 von Donna
Ich glaube, wir sind nicht in der Lage, die Wirklichkeit zu schätzen, bis sie nicht Erinnerung geworden ist. Als ob wir so noch einmal leben wollten. Deshalb glaube ich, dass die Literatur noch einen Sinn hat. Literatur ist nicht Geschichte. Die Literatur erfindet die Vergangenheit neu, mit Hilfe einiger Details, die, und sei es auch nur in unserer Vorstellung, wirklich gewesen sind.
Aus: Die violette Stunde von Montserrat Roig, Goldmann Verlag 1996
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Eigentlich hatte ich schon genug gehamstert auf dem Bücherflohmarkt in der Waldorfschule, wo diesmal die Romane nach Farben der Buchcover angeordnet waren – eine nette Idee. Mit dem ausgesuchten Bücherstapel unter dem Arm wollte ich mich schon dem Bezahlen zuwenden, als mich die lilafarben-violette Ecke noch einmal magisch anzog. ‚Ach, eins noch, so zum Wegschnasseln, zum Querverschlingen, etwas Leichtes…‘, dachte ich und griff zum oben genannten Buch.
Nein, leichte Kost ist das wirklich nicht, auch wenn der Titel und der Klappentext etwas anderes versprechen. Da musste doch gleich auf den ersten Seiten mein Lesestift mit dabei sein, weil bemerkenswertes und überdenkenswertes Gedankengut nicht verloren gehen sollte. Sehr weit bin ich noch nicht gekommen (bis S.47), deshalb werde ich zu gegebener Zeit bestimmt noch einmal etwas dazu schreiben.
So, dann wünsche ich euch für heute in all dem Novembergrau ein bisschen Violett, egal, was ihr mit dieser Farbe verbindet…