Beitrag von YOLANDA zum Schreibprojekt im März 2010
20. März 2010 von Donna
MEIN FRÜHLING
Ein Lächeln, zart wie die ersten Sonnenstrahlen des herannahenden Frühjahres…
überzog ihr Gesicht. Mit geschlossenen Augen stand sie am geöffneten Fenster und sog die milde Luft des Vorfrühlingstages tief ein. Es war Zeit sich vom Winter zu verabschieden und den Frühling zu begrüßen. Die lange kalte und dunkle Jahreszeit hatte ihre Seele bedrückt und sie sehnte sich nach hellen, sonnigen Tagen und dem Aufblühen der Natur.
Das Grau des Winters verblasste allmählich. Die Welt sah anders aus, wenn das helle Frühlingslicht die zarten Farben beleuchtete und es fühlte sich anders an, wenn die Wärme der Sonnenstrahlen die Haut streichelte.
Die Tristesse des Winters wich mittlerweile einer Vielfältigkeit von Eindrücken.
Sie lauschte dem Zwitschern der Vögel. Ein Meisenpärchen stritt sich voller Leidenschaft, unterbrochen vom wohlklingenden Gesang einer Amsel. Der Frühling übermittelte Geräusche – eine Musik, die ihre Stimmungslage wohltuend beeinflusste.
Auf der Wiese vor dem Haus reckten sich Schneeglöckchen und bunte Krokusse der milden Frühlingsluft entgegen und zauberten Farbtupfer in das noch blasse Grün. Bienen summten bereits von Blüte zu Blüte und füllten die Luft mit dem Klang des Frühlings. Ein heller Schmetterling taumelte voller Lebenslust über die Wiese, erst nur zaghaft, dann aber in einem wahren Frühlingstanz.
Das Blau des Himmels mit kleinen weißen Wolkenschleiern, federleicht und zart, bildete den perfekten Rahmen für das Frühlingsgemälde, das sie vor ihrem Auge hatte.
Sie spürte eine Hand auf ihrem Arm, die sie sanft vom Fenster in den Raum zog. „Komm, es ist kalt!“ Sie öffnete ihre Augen, die leblos und starr auf ihr Gegenüber blickten und sie in eine Welt voller Dunkelheit eintauchen ließen. „Nein!“ erwiderte sie mit einem Lächeln. „Ich habe gerade meinen Frühling gesehen!“