Beitrag von MAITI zum Schreibprojekt im Mai 2010
29. Mai 2010 von Donna
Perfekt! Alles lief wie am Schnürchen, bald hatte er das Ziel erreicht. Bei dem Gedanken bekam er glänzende Augen. Und mit eben diesen glänzenden Augen stand er nun am Fenster, das Walkie-Talkie in der Hand. „Zentrale an Posten 17a.“ „He, Zentrale hier. Posten 17a, jetz‘ funk‘ endlich zurück. Posten 17 a, hörst du nicht? Ich werde mich beim Chef über dich beschweren, 17a. Das gibt ’ne fette Beschwerde, ’ne Seite oder so. Das kommt dann in deine Akten, und die sind dann versaut. Dann ist deine ganze Karriere bei uns im Eimer, hörst du nicht?? Posten 17a, jetzt setze ich automatisch Plan SOS 19 ein. Ende.“ „Posten 17a, Akte versaut, S0S 19. Na, wie gefällt dir das, Posten 17a? Gar nicht, wie? Ach, du willst antworten, aber irgendein böser Mensch hat dir wohl einen Klebestreifen über den Mund geklebt. Tja, böse Menschen gibt’s heutzutage. Aber da kann man nichts machen, die Welt verroht. Wieso was dagegen tun. Es hilft dir sowieso keiner. Das sieht man schon an den beiden da.“ Er nickte verächtlich zu dem Haus gegenüber. „Klaus Buor, Gerd Harg. War einer davon nicht dein Mitstreiter? Ach ja, ihr lieben Die Erde verroht! Tut was dagegen!-Kämpfer seid wirklich niedlich. Ihr geht mit kindlicher Naivität euer Ziel an und hofft, zu gewinnen. Keine Chance. Stellt euch vor, es gibt Leute auf der Welt, die Kindern überlegen sind. Aber ganz kleine Kinder realisieren das wohlmöglich noch nicht. Ach, du hast meine komplexe deutsche Sprache nicht verstanden? Warte, ich versuch’s mal in Babyisch. Gagag – ich gut, du dumm. Zu klein, zu dumm, deine Freude auch. Immer noch nicht, wie? Aber richtig Babyisch kann ich leider nicht, ich brauche es im Alltag nicht, du dagegen schon. Tja, dann können wir uns halt nicht unterhalten. Schade eigentlich, ich hatte gehofft, ich könnte einiges von dir erfahren. Zum Beispiel, wie du eigentlich wirklich heiß, Posten 17a. Oder…..oder, wer dein Boss ist. Aber das werde ich wohl vorerst nicht aus dir herausbekommen, oder singt das Vögelchen heute? Nein? Ach, ich werde das Vögelchen mal um ein Lied bitten, Posten 17a.“ Mit zwei großen Schritten durchquerte er den Raum und blieb vor dem gefesselten Mann stehen. „ Hallo, was bist du denn für eine schöne Art? Rotkehlchen, Rabe? Elster, Kolibri? Ich hoffe auf einen Singvogel, aber wenn du keiner bist – kein Problem, wir kriegen auch den stummsten Vogel zum Singen, Posten 17a. Aber man kann auch nicht alles haben, oder?“ Mit einer schnellen Bewegung riss er dem Mann den Klebestreifen vom Mund. „Und jetzt will ich was hören, Vögelchen.“, knurrte er, das Messer, das er vorher noch im Gürtel stecken hatte, drohend erhoben. „Nichts wirst du erfahren, und deine Bande wird nie etwas über uns erfahren. Eher verreck‘ ich!“, schrie der Mann. „Na gut, dann eben nicht. Ist deine Entscheidung.“, zuckte der Witzbold die Schultern. „Wir können ja warten. Zeit ist genug.“ Mit diesen Worten drehte er sich zum Fenster. Das war seine Chance, das war der Fehler, auf den der Gefangene die ganze Zeit gewartet hatte. Mit einer geschickten, leisen Bewegung warf er die Fesseln ab. Dann stand er ebenso leise auf und schnappte sich ein herumliegendes, abgebrochenes Stuhlbein. Schnell schlich er sich an den – nun armen – sinnlos vor sich hinstarrenden Entführer heran, und…….zog ihm das Stuhlbein über den Kopf. Mit einem leisen Bump fiel der nun bewusstlose Mann zu Boden. Geschafft! Der imaginäre Seufzer erleichterte ihn. Langsam legte er das Bein zur Seite und hockte sich neben den Bewusstlosen. Mit einer schnellen Bewegung entwand er ihm zuerst das Walkie-Talkie, dann den Dienstausweis und das Portemonnaie. Seine fahrigen Finger durchsuchten das Portemonnaie – nichts, was ihn interessieren konnte, befand sich darin.
Aber man konnte ja nie wissen, also steckte er das Portemonnaie zu Seinem. Jetzt nahm er sich den Dienstausweis vor, doch gerade als er den Namen auf eben diesem lesen wollte, ertönte ein Schuss. Er war sofort tot.