Gedichte mit Geschichte: Konditorei
13. November 2009 von Donna
Torten in Selbstvertrauen gebacken.
Verwöhnte, süße Rezeptschößlinge.
Sahne ohne Widerspruch.
Zuckermumien,
geistreich garniert
für Mägen mit Gehirnwindungen.
Wer das isst,
hat ein Unterbewusstsein voll Kuchen.
Mathias Schreiber
Dieses Gedicht schrieb ich vor langer Zeit mit einer Wachsmalkreide in Schönschrift auf meine Küchentür. Eigentlich hatte ich vorgehabt, diese Tür je nach Lust und Laune immer wieder neu mit Gedichten zu beschreiben. Aber genau dieses Konditorei-Gedicht blieb jahrelang dort stehen. Vielleicht ist es dort immer noch zu lesen, denn die Nachmieter baten mich, es nicht wegzuwischen…
Ja, wie fühlt man sich mit einem Unterbewusstsein voll Kuchen? Schwer zu sagen, aber in einer Konditorei – in einer wirklich guten!! – fühle ich mich sehr wohl. Besonders wenn ich auf Reisen bin und ein wirklich nettes Café finde, in dem ich verweilen kann und ausruhen kann. Mein Unterbewusstsein stellt automatisch Verknüpfungen her – Freiburg: herrliche Puddingtörtchen, München: sündhafte Mohn-Kirsch-Torte, Kiel… Ihr kennt sie bestimmt auch, diese Geschmacks-Gemütlichkeits-Wohlfühl-Verknüpfungen. Vielleicht wäre das ja auch eine Idee für ein weiteres Blog – ein Führer durch wirklich nette Cafés – aber das gibt es bestimmt schon – ich werde gleich mal googeln. Es muss nicht gleich ein neues Blog sein – ein Link reicht auch.