Momentaufnahme: Zwischen den Zeilen
15. Februar 2010 von Donna
Allein der Gedanke daran, eine durch und durch fröhliche Geschichte zu formulieren, bereitet mir körperliches Unbehagen – mit einem Schenkelklopfer als Pointe… Grauselig, das ist nichts für mich. Über einen angebrannten Pudding zu schreiben oder über den Autofahrer, der sich happyendend in die Frau verliebt, die seinen Porsche zu Schrott gefahren hat – niemals! Niemals fröhlich – augenzwinkernd und zwischen den Zeilen viel Platz lassend schon eher!
Oftmals habe ich das versucht mit der fröhlichen Engzeilen-Schreiberei, besonders wenn Leser kommentierten, alles sei ein bisschen zu ernst, zu pessimistisch, zu tiefgründig…Ehrlich, meine kläglichen Bemühungen endeten in kitschigen Katastrophen und glitten dermaßen ins Triviale, dass es nur eine Taste gab, die es zu betätigen galt: LÖSCHEN.
Die fröhlichen Geschichten anderer lese ich gerne, ich bewundere die Leichtigkeit der Formulierungen, das Wortstreben zum Höhepunkt hin und den unbedingten Unterhaltungswert. Keimt da etwa so etwas wie Neid auf? Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht, denn wenn man Bewunderung offen zugibt, ist es kein Neid!
Also, ich bleibe bei „meinen“ Geschichten – andere kann ich nicht präsentieren. Und wenn Herrn Moppelmann demnächst der Schokoladenpudding tatsächlich anbrennen sollte, dann wird der aufmerksame Leser etwas über seine erfolglos ins Unbewusste verdrängte Beziehungsstrukturen erfahren. Natürlich zwischen den Zeilen…