Adventsbasar – Der fünfte Keks
5. Dezember 2009 von Donna
Der fünfte Keks
Unter Tränen erzählte Jacqueline ihren Mitschülern, wie sehr sie von den Mädchen drangsaliert worden war und dass sie dermaßen in die Enge getrieben worden war, dass sie sogar Angst hatte, sich jemanden anzuvertrauen. So sei es zu der Katastrophe gekommen, für die sie sich entschuldigte. Noch ehe irgendjemand einen Kommentar abgeben konnte, standen die fünf Mädchen geschlossen auf und erklärten, dass sie “totalen Scheiß” gebaut hatten. Das, was als harmlose Neckerei angefangen hatte, hatte sich irgendwie verselbständigt und sie hatten nicht die Konsequenzen ihres Handelns bedacht. Sie gaben zu, sich sehr zu schämen, für das, was sie Jacqueline angetan hatten und letztendlich auch der ganzen Klasse und hofften, dass ihre Entschuldigung und Wiedergutmachung angenommen würden.
Die sonst so lebbafte Klasse schien sehr betroffen zu sein, die meisten nickten stumm, einige tuschelten miteinander, es blieb erstaunlich leise. “Gut”, sagte ich, “ich gehe davon aus, dass ihr gleich, wenn ich diesen Raum verlasse, nicht vergesst, dass ihr die Entschuldigung akzeptiert habt und gut miteinander umgeht. Ich hoffe, dass ihr das, was sich die Mädchen für den Adventsbasar überlegt haben, tatkräftig unterstützt.”
Mit wenigen Sätzen war die Idee mit den Weihnachtsmuffins erklärt, Einzelheiten sollten später besprochen werden. Erleichtert ging ich in meinen Unterricht.Was für ein Tag! Man hätte zwei draus machen können.
Bis in den Abend hinein führte ich Elterngespräche. Es waren gute Gespräche mit Vätern und Müttern, die das Verhalten ihrer Kinder nicht ergründen konnten, die von großer Enttäuschung sprachen und von erzieherischen Maßnahmen, die sie unbedingt ergreifen wollten. So etwas durfte nie wieder passieren! Das Schöne war, dass alle versprachen, zum Gelingen des neuen Projektes beizutragen.