Daily Musings: In einem Film zu leben
5. August 2009 von Donna
Ich habe mir immer gewünscht, in einem Film zu leben,…Warum nicht? Die Versuchung war so stark: Es gibt auf der Welt keinen besseren Platz, wo man leben kann.
In einem Film geht alles glatt. Und in einem Film herrscht große Gerechtigkeit, weil alles so eintritt, wie es sein soll. Daher gibt es keinen besseren Ort zum Lieben und Geliebtwerden.
Die Liebe in einem Film, in einem guten Film, in dem Doris Day, obschon sie tausend Sachen im Kopf hat, die sie zu Ende bringen will, den Beschluß fasst, sich lieben zu lassen, ist dermaßen notwendig, unvermeidlich und geboten, daß es bloß noch darum geht, sie auf der Stelle zu packen und bis zum Schluß festzuhalten. Dort, wo sie sich schließlich küssen und umarmen und sich einander aus solcher Nähe in die Augen sehen, daß sie alles erkennen. und selbst dann, wenn die Lichter angehen und die Leute aufstehen, sich strecken und ihre Mützen aufsetzen, wissen alle im Saal und im Vorführraum und im Foyer und wohin auch immer der Ruf dieses wunderbaren Films gedrungen ist, daß die Liebe hier nicht aufhört.
Auszug aus der Geschichte ‚Die Bärin‘ von Maurizio Maggiani in „Die Liebe ist ein Schwindel“ – Liebesgeschichten,Verlag Lutz Schulenburg, Hamburg 2004