Momentaufnahme: Hotelbar
20. Juli 2009 von Donna
Schon beim Betreten der Hotelbar fiel sie ihm auf. Sie lächelte ihn an – und irgendwie war es um ihn geschehen. Er bestellte sich einen Drink und wählte den Sitzplatz so, dass er sie aus den Augenwinkeln beobachten konnte.
Es vergingen nur wenige Minuten und sie erhob sich von ihrem Platz, steuerte zielsicher auf ihn zu und fragte, ob sie sich zu ihm setzen dürfe. „Aber gerne“, antwortete er erfreut und keine Spur überrascht oder verlegen.
Was für eine charmante, gepflegte und überaus gebildete junge Frau leistete ihm da Gesellschaft! Er konnte sein Glück kaum fassen und zeigte sich äußerst spendabel.
Das einzige, was ihm missfiel, war, dass sie in unregelmäßigen Abständen, aber doch unverhältnismäßig häufig auf die Uhr sah. War sie etwa noch verabredet?
„Möchten Sie noch etwas trinken?“, fragte er und versuchte, tief in ihre Augen zu blicken.
„Ja, gerne“, antwortete sie, den Augenkontakt aufrecht erhaltend, „aber ab jetzt kostet Sie meine Gesellschaft mehr als nur ein paar Drinks. Und wenn ich mit auf Ihr Zimmer gehe, dann erfülle ich Ihre Wünsche nicht umsonst!“
Es traf ihn wie ein Schlag und er war von einem Moment auf den anderen stocknüchtern. Was für ein hoffnungsloser und naiver Romantiker war er doch. Er war im Begriff gewesen, sich zu verlieben in eine geschäftstüchtige Frau…